Hundeerziehung in den ersten Monaten

Ein Hund lernt durch Vormachen, zeigen, und loben und belohnen.
Ein Hund lernt nicht durch Schreien, wütend herumlaufen und erst recht nicht durch Schläge!
Zeigen Sie Ihrem Lehrling, dass Sie derjenige sind, der alles richtig macht, dass Sie derjenige sind, an dem sich Ihr Hund orientiert. Seien Sie der große Bruder, nicht der Gefängniswärter.

Die ersten Schritte in der Erziehung

  • Den Namen beibringen (Das ist kein Kommando)
  • Stubenrein erziehen
  • Die ersten wichtigen Kommandos erlernen
  • Zu Hause allein bleiben (nicht vor der 20. Woche)

Die wichtigsten Kommandos

  • „Aus“ für das sollst du nicht
  • „Sitz“ zum Hinsetzen auf der Stelle
  • „Bleib“, damit Ihr Hund bei ihnen bleibt und wartet
  • „Komm“, damit er sofort zu Ihnen zurückfindet
  • „Fein“, wenn er etwas richtig gemacht hat als Belohnung

Für gutes Benehmen

  • „Pipi“ für den Gang vor die Tür (Das kann, auch ohne „Gassi“ erfolgen)
  • „Gassi“ für den Auslauf. (Das ist nicht „Pipi“)
  • „Platz“ zum Hinlegen

Wann erziehen

Ihr Hund lernt ständig. Sie brauchen nicht zu warten, bis er sich an einen anderen Ort eingewöhnt hat. Fangen Sie sofort damit an, wenn er bei Ihnen ist. Überfordern Sie ihn aber auch nicht. Mehrmals 5 Minuten am Tag sind für Welpen schnell genug. Nach dem Essen oder wenn er schläfrig ist, sollten Sie ihn in Ruhe lassen. Das Training soll Spaß machen, Ihr Hund soll sich freuen etwas zu lernen. Strenge und Stress sind hier fehl am Platze. Die Umgebung sollte ablenkungsfrei für Ihren Hund, aber auch für Sie sein. Beim Kaffeetrinken oder wenn das Handy klingelt, ist nicht der richtige Zeitpunkt.

Wie erziehen

Hier mal am Beispiel des Namens. Wenn Ihr neuer Freund einfach nur da ist, ohne viel Ablenkung, rufen Sie deutlich seinen Namen. (Schreien ist eine Bestrafung, also bitte nicht losbrüllen). Sobald er Sie ansieht, belohnen Sie ihn. Nicht immer gleich mit Nahrung, ein Loben oder eine Streicheleinheit sind viel gesünder. Üben Sie dies recht häufig, bis Ihr Hund weiß, dass er gemeint ist.

Wie erzeuge ich ein Verbot

Eine Anweisung sollte sich deutlich gegenüber den normalen Umgangsformen abheben. Sagen Sie zum Beispiel „Aus“ mit bestimmter, aber nicht lauter Stimme, wenn er etwas unterlassen soll. Wechseln Sie dabei bitte nie die Kommandos, „Aus“ ist nicht „Nein“ oder „lass das bitte, du zerstörst mir gerade meinen Wanderschuh“. Schauen Sie ihren Welpen dabei streng an, Hunde können in Ihrem Gesicht lesen. Hört er auf Befehl, loben oder belohnen Sie ihn. Dabei sollten Sie dann auch wieder freundlich schauen.

Befehle durch Zufall lernen

Ihr neuer Freund kommt freudig auf Sie zu? Klasse, dann können Sie jetzt das Kommando „Komm“ geben, um ihm zu zeigen, dass er da gerade etwas macht, was sie wollen. Ist er dann bei Ihnen, ist natürlich wieder Loben angesagt. Das geht auch bei jedem anderen Verhalten, so lernt Ihr Hund freudig ohne Stress und für Sie sehr einfach.

Klare Anweisungen

Der Name des Hundes ist kein Kommando. Auch ständig wechselnde Bezeichnungen sind nicht förderlich. Rufen Sie ihren Hund beim Namen, damit er aufmerksam wird, danach kommt dann ein Kommando. Er soll nicht sofort etwas tun, er soll beim Namen nur merken, dass Sie etwas von ihm wollen.
Sind Sie nicht allein in Ihrer Familie einigen Sie sich mit allen auf das vom Hund erwartete Verhalten, aber erst recht auf die Bezeichnungen der Kommandos.
Wenn er nicht vom Tisch essen soll, ist ein „Nein“ ein Nein. Egal, wer da noch sitzt, egal zu welcher Zeit. Verwirren Sie ihren Hund nicht.

Strafen für einen Hund

Strafen sollten das letzte Mittel sein, nachdem ein eindeutiges „Nein“ nicht gereicht hat.
Eine Strafe muss direkt nach der Tat erfolgen. Hat Ihr Welpe Ihre Schuhe angeknabbert, als Sie nicht zu Hause waren und er kommt freudig auf Sie zu, ist es zu spät. Die Bestrafung würde jetzt das freudige Begrüßen betreffen. Er lernt, er darf Sie nicht mehr begrüßen. Nicht wirklich ein Erfolg.
Immer gilt, tue nie einem Welpen weh. Das schafft nur Angst und zerstört das Vertrauen.

  • Ignorieren und weggehen als erste Strafe
  • Fester Griff über die Schnauze von oben fest und bestimmt das Maul nach unten schieben
  • Griff von oben ins Nackenfell. Dabei den Welpen nach unten drücken und ihn von der Stelle des Ungehorsams wegziehen. (Bitte niemals einen Welpen so anheben)

Hunde allein lassen

Ihr Hund vertraut Ihnen, sind Sie weg, fühlt er sich in Gefahr. Das allein sein ist eine der schwierigsten Übungen. Machen Sie es nicht zu etwas Besonderem. Fangen Sie damit nicht zu früh an. Ab der 20. Woche können Sie damit beginnen, ohne dass der Welpe aus Angst die Wohnung zerlegt und laut um Hilfe schreit.

Das Heranführen an das Allein sein

  • Niemals aus einem Abschied oder Zurückkommen etwas Besonderes machen
  • Keine Abschieds- oder Begrüßungszeremoniell
  • Wechseln Sie zu Anfang immer wieder wortlos den Raum, lassen Sie ihren Welpen folgen
  • Wenn er nicht mehr hinterher will, bleiben Sie zeitweise dort und kommen dann ohne Kommentar zurück
  • Gehen Sie später vor die Tür, wenn er sie nicht beachtet. Lauschen Sie draußen, was passiert. Bricht Chaos aus, kommen Sie zurück, aber ignorieren ihn. Es soll für den Welpen einfach normal sein, dass sie mal weggehen.
  • Üben Sie noch mal den Raumwechsel
  • Danach geht es dann wieder allein vor die Tür

Wie lange kann ich Welpen allein lassen

Kurz gesagt, so wenig und selten wie möglich. Jeder Hund reagiert anders auf allein sein. Haben Sie Glück akzeptiert er es schnell und Sie können einige Zeit wegbleiben.
Ein Welpe muss oft vor die Tür, sind sie dann nicht da, lernt er es nie, dass die Wohnung keine Toilette ist.
Ist ein Hund allein, kann er auch mal aus Frust oder Angst die Stuhlbeine oder Stromleitungen anknabbern.
Verhält Ihr Hund sich falsch, haben Sie versagt!
Generell sollten selbst ausgewachsene Hunde nicht länger als 5 Stunden allein gelassen werden.

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