Die richtige Hunde Ernährung

Ein paar Gedanken vorab über die Ernährung von verschiedenen Lebewesen

  • Ein Allesfresser (z. B. Mensch) verträgt, verwertet und
    benötigt sowohl Fleisch als auch pflanzliche Kost, damit es ihm gut geht.
  • Ein Fleischfresser (z. B. Hund) verträgt praktisch
    nur Fleisch und bekommt durch eine ausgewogene Auswahl der Fleischsorten alles
    damit es ihm gut geht
  • Ein Pflanzenfresser (z. B. Kuh) verträgt nur Pflanzen.

Wenn jetzt ein Allesfresser (Mensch) einem Fleischfresser (Hund) meint, etwas Gutes zu tun und ihm genau das zu geben, was ihm (Mensch) auch guttut, so ist das nicht wirklich richtig.
Hund und Mensch sind genauso unterschiedlich in ihrer Nahrungsaufnahme wie Mensch und Fisch. Niemand würde auf den Gedanken kommen, seine Fische mit den Resten seiner Tafel zu füttern.

Lassen Sie das bitte auch bei Hunden!

Ein Hund ist genetisch zu 99,8 % Wolf und zu 0,2 % Haustier. Ein Wolf ernährt sich fast ausschließlich von Fleisch und frisst nur notgedrungen Pflanzen. Trotzdem führt der Hund sich wichtige Zusatzstoffe über fleischlose Nahrungsbestandteile zu. Dies aber eher in geringen Mengen.

Aktuelle Arten des Hundefutters

Beim käuflich zu erwerbendem Hundefutter unterscheiden wir drei Arten

  • Feuchtfutter
  • Trockenfutter
  • BARF

Feuchtfutter

Dosen mit verschiedenen Fleischsorten und Flüssigkeit. In ihnen ist zumeist alles enthalten, was ein Hund benötigt. Das Problem ist aber die Portionierung. Bleibt etwas übrig, kann es bis zum nächsten Tag durch fehlende Konservierungsstoffe schon mal an Qualität und Frische verlieren. Füttert man es nach kurzem Abstand weiter, ist es zu viel für die tägliche Hundeportion. Stellen wir es für die nächste Mahlzeit in den Kühlschrank, ist es zu kalt für eine sofortige Mahlzeit und muss erst einmal wieder warm werden. Dies ist dann wieder nicht gut für die Qualität. Die Schwierigkeit ist also hier nicht die Qualität, sondern eher die Masse. Sollten Sie eine Dose haben, die Ihr Hund in einer Mahlzeit verschlingen kann, so ist alles gut. Die Preisunterschiede sind hier oft enorm, ein Blick auf die Inhaltsliste kann hier zu einer besseren Vergleichbarkeit führen.

Trockenfutter

Gutes Trockenfutter ist Feuchtfutter ohne Wasser. Daher ist eine Wasserzugabe (zum Trinken, nicht ins Futter) bei der Mahlzeit unbedingt erforderlich. Leider ist Fleisch teurer als Getreide und Gemüse, was gern in manchen Futtern als „gesundes Zusatz mittel“ eingesetzt wird. Dies ist nur für den Gewinn des Herstellers gesund! Achten Sie auch bei der Hundeernährung auf die gelisteten Zusatzstoffe und Inhalte. Ein geringes Maß an pflanzlichen Bestandteilen ist nicht schlecht, aber nur gering. Was für uns Menschen sich toll anhört, ist nicht immer für Hunde gut. Ein gutes Trockenfutter enthält alles Notwendige für Ihren Hund. Es kann als Alleinfutter eingesetzt werden und ist auf keinen Fall schlechter als andere Alternativen. Speziell für Hunderassen gemischte Futter gehen noch genauer auf die Bedürfnisse Ihres Hundes ein. Ein beratendes Gespräch bei mehreren Futterverkäufern ergibt für Ihren Hund in Summe das beste Wissen. Fragen Sie lieber zweimal einen Fachmann als selbst durch das bunte Bild der Packung zu entscheiden.

BARF (Biologisch artgerechte Rohfütterung)

Selbst zusammengestellte Hundenahrung aus frischem, unverarbeitetem Fleisch. Was sich im ersten Moment wirklich gut anhört, kann mitunter auch Probleme verursachen. Ein Wolf verspeist praktisch alle Fleisch arten einer Beute. Wenn wir es heute gut meinen und nur noch beste, rohe Rindersteaks verfüttern, kann dies zu einseitig sein. Dem Hund fehlen dann die Inhaltsstoffe der anderen Fleischsorten. BARFen ist, sollte nur von erfahrenen und ausgebildeten Fachleuten für Hundeernährung eingesetzt werden. Einfach mal so etwas geben, ist hier auch wieder nicht gut.

Das Beste ist ein Mix

Bewährt hat sich die Hundeernährung aus fleischlichem Trockenfutter ohne Zusatzstoffe und die gelegentliche Fütterung mit Frischfleisch. Letzteres sollte natürlich ohne Gewürze oder Zucker sein.

Füttern aber richtig

  • Täglich 1x, maximal 2x füttern (ab dem Alter von ca. 8 Monaten)
  • Welpen jünger als 8 Wochen bekommen sechs Portionen
  • Junge Hunde von ca. 4 Monaten vier Portionen
  • Ab dem 4. Monat 1–2 Mahlzeiten täglich
  • Welpen, Futter und Seniorenfutter ist speziell abgestimmt und sollte auch verabreicht werden
  • Wendet sich der Hund von seinem Napf ab, entsorge die Reste. Lass keine „Dauerfutterstelle“ stehen.
  • Hunde lieben Routine, regelmäßige Mahlzeiten sind gut (z. B. morgens und abends)
  • Mittags ist die beste Zeit für eine einzige Tagesmahlzeit
  • Nach dem Fressen ist eine Ruhezeit angesagt für die Verdauung
  • Menschen lieben Abwechslung in der Nahrung, deinem Hund gefällt dies nicht so gut. Ständig wechselnde Hersteller oder mal trocken, mal feucht oder mal beides bringt die Verdauung deines Freundes durcheinander. Bleib bei einem Hersteller und wechsel die Geschmacksrichtungen, aber unterlasse ständige Änderungen.
  • Wenn der Hund sich vom Fressnapf abwendet, ist er satt! Beobachte deinen Freund genau und wenn er nicht mehr möchte, entsorge den Rest. Ist er noch hungrig, geht natürlich auch ein Nachschlag. Du wirst wissen, was dein Hund normalerweise an Mengen mag. Tritt hier eine Änderung ein, ist das ein Zeichen, einmal genauer hinzuschauen. Wir haben auch nicht immer den gleichen Appetit, sollte es aber länger anhalten, ist ein Arztbesuch angeraten.
  • Hygiene beachten. Die beste Temperatur für die Nahrung ist die Zimmertemperatur, nicht kochend oder aus dem Kühlschrank, erst recht nicht tiefgefroren. Achte auch auf Verunreinigungen. Lange offen stehendes Dosenfutter ist nicht gut. Hier ist der große Vorteil von Trockenfutter. Immer die richtige Portion und keine Gefahr, dass es schlecht wird.
  • Neben dem Futter ist frisches Wasser das a.o. der Ernährung. Kein für Menschen erstelltes Getränk, diese enthalten immer Zucker und sind somit nicht gesund. Keine Kohlensäure, keine Säfte, einfach nur frisches Wasser aus der Wasserleitung.
  • Wasser sollte immer vorhanden sein. Im Gegensatz zum Futter sollte es keine Wasserrationierung geben. Bitte auch für unterwegs immer an ausreichende Versorgung für den Hund denken.
  • Kein Auslauf direkt nach dem Fressen.
  • Fasten ist nicht nur für Menschen gut. Ein Tag mal Diät ist für Hunde nichts Schädliches und verbraucht unnötige Reserven im Hundekörper. Frisst der Hund aus eigenem Antrieb mehrere Mahlzeiten nicht, so ist der Gang zum Tierarzt angesagt.

Was nicht ins Futter gehört

  • Zucker, Schokolade oder sonstige menschlichen Leckereien. Eine Tafel Schokolade, 15 Gramm Rosinen oder 50 Gramm Weintrauben können für einen 5 kg Hund tödlich sein!
  • Rohes Schweinefleisch. Es kann den Aujeszky Virus enthalten. Dieser kann für Hunde tödlich sein. Abgekochtes und erhitztes Schweinefleisch ist eher unbedenklich.
  • Rohe Eier wegen der Salmonellen Gefahr
  • Dünne Knochen, Röhrenknochen, feine Geflügelknochen oder gekochte Knochen können brechen und die Speiseröhre oder den Darm verletzen
  • Mandeln enthalten Blausäure und sind nicht bekömmlich für Hunde
  • Avocados
  • Rohe Kartoffeln, rohe Auberginen und Tomaten enthalten giftiges Solanin
  • Macadamianüsse oder andere Nüsse
  • Rohe Zwiebeln und Knoblauch bewirkt eine Zersetzung der roten Blutkörperchen im Hundeblut und kann tödlich enden.
  • Steinobst kann die Magenschleimhaut verletzen
  • Milch und Sahne. Geschätzt die Hälfte aller Hunde hat eine Laktoseintoleranz.
  • Koffeinhaltige Getränke führen zu Herzrhythmusstörungen
  • Alkohol führt zügig zu einer Vergiftung.