Stubenrein, aber wie?

Stubenreinheit und überhaupt jedes Verhalten kann von einem Welpen primär in der Prägephase erlernt werden. Hierfür sind die ersten 20 Wochen entscheidend. Die Ausbildung kann also nach dem Kauf nicht früh genug beginnen, am besten sollte der Welpe gleich nach seiner Ankunft an die „Hausregeln“ gewöhnt werden.

Häufige Fehler bei der Erziehung

Erziehung ist ein Geduldsspiel, Stress, Hektik und Bestrafung schadet hier nur. Vor allem sollte keine Bestrafung bei einem Malheur erfolgen. Tabu ist anschreien, Schlagen oder das Reiben der Schnauze im Kot oder im Urinfleck. Bestrafung ist ein absolutes „No-Go“ Nicht das Tier macht etwas falsch, sondern immer der Mensch! Der Welpe soll keine Angst vor Ihnen haben, sondern sie als gütigen, aber bestimmten Rudelführer anerkennen. Ist dann mal ein Fleck am Boden, bitte sofort die Stelle reinigen und kommentarlos die Reste entsorgen. Ein geruchsneutralisierender Reiniger ist immer gut, aber bitte keinen Essigreiniger verwenden, der Ammoniakanteil ist nicht gut für deinen neuen Freund.

Grundlegendes

Ein Welpe kann frühestens ab der 12. Lebenswoche seine Blase bewusst kontrollieren. Im Regelfall passieren immer wieder ungewollte Flecken bis zur 14. Woche. Ein Hundewelpe muss alle paar Stunden vor die Tür, hier hilft sein Alter in Monaten, um die Zeitabstände zu bestimmen.

2 Monate = alle 2 Stunden
3 Monate = alle 3 Stunden

Außerdem ist ein Gang vor die Tür sofort nach bestimmten Tätigkeiten angeraten

  • 5 – 30 Minuten nach dem Fressen
  • Sofort nach größeren Trinkphasen
  • Unmittelbar nach dem Wachwerden
  • Nach längeren Ruhepausen
  • Nach ausgiebigem Herumtollen oder Spielen

Anzeichen, dass er vor die Tür gehen muss

  • Stehenbleiben oder langsamer laufen
  • Intensives Schnuppern
  • Ständiges Drehen
  • In Richtung Tür gehen
  • In Richtung Tür schauen
  • An der Tür scharren
  • Vor die Tür setzen
  • Fiepen
  • Hecheln
  • Plötzliches Umsehen
  • Aufgeregtes, aktives Umherlaufen
  • Zur Bezugsperson laufen
  • Die Bezugsperson ansehen
  • Orte aufsuchen, an denen schon mal ein Missgeschick passiert ist

Wie erziehe ich richtig

  • Ist „es“ schon in der Wohnung passiert, drücken Sie ihre Meinung mit einem klaren „nein“ in Richtung des Welpen aus. Gehen Sie trotzdem direkt danach noch einmal mit ihrem neuen Liebling vor die Tür.
  • Achten Sie auf die Anzeichen des Welpen, gehen Sie aber am besten regelmäßig schon vor dem „Notfall“ vor die Tür.
  • Suchen Sie sich draußen einen bestimmten Platz für Ihren Hund aus. Am besten ist natürlich ein Platz nah am Wohnungsausgang. Dort sollte es ruhig und ohne Störungen sein. Bitte nutzen Sie als Stelle einen grünen Naturplatz, gewöhnt er sich daran, auf den Asphalt zu machen, wird er das immer tun. Ein Platz direkt am Nachbarzaun ist auch nicht gut geeignet.
  • Geben Sie genaue Signale, was Ihr Welpe tun soll. Schnell gewöhnt er sich an Kommandos wie „Pipi“
  • Lassen Sie ihm Zeit und lenken nicht ab. Der Toilettenplatz ist kein Spielplatz oder für Leckerchen gedacht. Ihr Hund merkt sich ein solches Verhalten und will dann immer raus, da es ja was Tolles dort gibt.
  • Ziehen Sie ihren Welpen nicht bewusst zur entsprechenden Stelle, tragen Sie ihn oder lassen ihn selbst den Platz aufsuchen, dafür müssen Sie ihn natürlich ein wenig lenken, aber nie mit Druck oder lauten Worten.
  • Gehen Sie erst nach dem Geschäft ihre Gassirunde. Trennen Sie bewusst das „vor die Tür gehen“ von allen anderen Tätigkeiten. Ihr Hund soll nicht lernen, dass er einfach nur Pieseln muss, damit Sie mit ihm eine Runde gehen.
  • Hat er alles richtig gemacht, loben und belohnen Sie ihn.

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